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Der Uffkirchhof im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt gehört zu den ältesten Friedhöfen Stuttgarts, die bis heute belegt werden.
Seine Entstehungsgeschichte reicht zurück in das 8. oder 9. Jahrhundert, wo er im Weiler Uffkirchen an der Kreuzung zweier römischer Fernstrassen errichtet wurde; die erste Beisetzung fand um 800 statt.
Heute beheimatet er auf 1,5 Hektar rund 2.300 Grabstätten, davon etliche gut erhaltene Grabmäler von hoher künstlerischer und historischer Bedeutung aus der Gotik, der Renaissance und dem Barock.
Als Toten- oder Sterbeglocke dient meistens die größte vorhandene Glocke. Nach der
Läuteordnung wird sie nach dem Eintreten des Todes eines Gemeindemitgliedes geläutet
oder während der Begräbniszeremonie.
Auf dem »zweiten Bildungsweg« legte H. 23-jährig die Reifeprüfung ab und studierte nach dem praktischen Vorbild seines Onkels Johann G. Medizin. In der Klinik seines Onkels lernte er auch
die anatomischen Verformungen bei Krüppelleiden kennen.
29-jährig gründete er im Auftrag der württembergischen Regierung in Bad Cannstatt eine orthopädische Heilanstalt, die alsbald Weltruf genoss und Patienten aus ganz Europa anlockte.
H.s vielseitige orthopädische Therapie kombinierte Methoden der mechanischen und der chirurgischen Orthopädie. Seine Behandlung ergänzte er stets um begleitende Therapieformen,
wie Schlammbäder, Gymnastik und Schulunterricht für seine zumeist jugendlichen Patienten.
H. legte durch seine neuartigen Behandlungsmethoden den Grundstein für das spätere Spezialfach Orthopädie, das bis dahin als ein Teilgebiet der Chirurgie galt.
Nach seiner Promotion auf dem Gebiet der Pathologischen Anatomie, spezialisierte V. sich auf Hautkrankheiten und gründete 1837 in Cannstatt die erste deutsche Hautklinik, die »Heilanstalt
für Flechtenkranke«. Zu seinen Kurgästen zählten zahlreiche Prominente aus Politik und Kultur.
V. gehörte in Deutschland zu den Pionieren, die Hautkrankheiten einem eigenen Krankheitsbild zuordneten (mit spezialisierten Behandlungsmethoden und einem eigenen Klinikablauf).
In der Tradition der Stadtmusikanten führte sein Vater ihn an verschiedene Instrumente heran.
Seine Begabung für die Geige zeigte sich sehr früh, als 6-Jähriger spielte er sein erstes öffentliches Konzert. M. erhielt Ausbildung bei Louis Spohr und bei Pietro Rovelli in München und debütierte
1817 erfolgreich in Wien.
1821 ging er als Musikdirektor nach Stuttgart zurück, wo er 23 Jahre lang als Orchesterleiter, Lehrer und Komponist arbeitete. Während seiner ausgedehnten Konzertreisen durch Europa, feierte er vor allem in England große Erfolge als Virtuose und Komponist. 1861 berief ihn die »Royal Academy of Music« zum Professor für Komposition.
F. vertrat in seinem lyrischen Werk soziale und freiheitlich-demokratische Ideale aufgrund derer er mehrfach emigrieren musste (»Ein Glaubensbekenntniß« [1844], »Die Todten an die Lebenden« [1848]).
Ab 1844 verbrachte er Exiljahre in Belgien (Bekanntschaft mit Karl Marx), in der Schweiz und immer wieder in London, so auch 1851-1868. Von London aus leitete er eine Schweizer Generalbank und veröffentlichte weitere zeitkritische Gedichte.
S. gründete 1871 in Cannstatt eine Eisen- und Stahlgießerei. Später ergänzte er sein Unternehmen um eine Dampfkesselfabrik und eine Fabrik für kommunale Spezialfahrzeuge, wie Kehrmaschinen, Spreng- und Spülwagen, Fahrzeuge zur Schienenpflege etc. Seine Produkte vertrieb er deutschlandweit.
Bis heute tragen noch immer zahlreiche in Cannstatt gegossene Schachtdeckel seine Initialen »MS«.
Mit seiner Anstellung bei »Daimler Benz« als Motorenschlosser nahm seine imponierende Entwicklung vom Rennmechaniker zum Weltklassefahrer ihren Anfang.
Nach zahlreichen Erfolgen wurde L. 1937 Hauptfahrer für »Daimler Benz«. Neben Rudolf Caracciola und Manfred von Brauchitsch war er der erfolgreichste Pilot im legendären »Silberpfeil«-Team von Rennleiter Alfred Neubauer.
1937, 1938 und 1939 gewann L. den »Großen Preis von Tripolis«. 1939 verzeichnete er in zehn Rennen sieben Siege, unter anderem in Tripolis und beim »Großen Preis der Schweiz«. Der Zweite Weltkrieg unterbrach seine Karriere jäh an ihrem Höhepunkt. 1952 gewann er mit Fritz Riess das
24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Auch nach seiner Rennkarriere blieb L. »Daimler Benz« treu, noch bis 1974 arbeitete er als Kundendienst-Inspektor. Bis ins hohe Alter setzte er sich bei Oldtimer-Treffen oder Jubiläen ans Lenkrad, zuletzt 1986 während der Eröffnungszeremonie des Hungaroring/»Großer Preis von Ungarn«.
Als Landtagsabgeordneter des Bezirks Backnang setzte sich D. für den Bau der »Murrbahn« (Bahnstrecke von Backnang nach Ludwigsburg) ein. Zu seinen bleibenden Verdiensten zählt
auch die Einführung der Bodensee-Schifffahrt.
Zum Büchsenmacher ausgebildet, sammelte D. zunächst praktische Erfahrung als
Maschinenbauer in Großbritannien und Deutschland bevor er 1872-1881 technischer
Direktor in der von Nikolaus Otto und Eugen Langen gegründeten »Gasmotorenfabrik
Deutz AG« wurde. Dort entwickelte er zusammen mit Wilhelm Maybach den ottoschen
Viertaktmotor zur Serienreife.
Seine Motoren baute D. ab 1886 auch in ein Boot und in einen Kutschwagen ein, der dadurch
zum ersten vierrädrigen Kraftwagen wurde (Erstfahrt 1887). Schon wenige Jahre später stellte »Peugeot« Automobile mit in Lizenz gebauten »Daimlermotoren« her. Auch Schienenfahrzeuge
und Luftschiffe wurden mit »Daimlermotoren« angetrieben.
In die 1890 gegründete »Daimler-Motoren-Gesellschaft« brachte D. seine Erfindungen ein,
ab 1895 gehörte er ihr als Mitglied des Aufsichtsrats an. 1892 schuf er den ersten
Zweizylindermotor und 1896 den ersten Lastkraftwagen.
Als engster Mitarbeiter Gottlieb Daimlers wurde er ab 1895 technischer Direktor der
»Daimler-Motoren-Gesellschaft«. M. beteiligte sich an der Konstruktion des ersten
schnelllaufenden Benzinmotors sowie später maßgeblich am Bau der ersten Mercedes-Modelle.
Er entwickelte Wechselgetriebe, Federbandkupplung, Lamellenkühler, Spritzdüsenvergaser.
1909 begründete M. zusammen mit seinem Sohn Karl (* 1879, † 1960) und
Ferdinand Graf von Zeppelin eine Fabrik zum Bau von Luftschiffmotoren und
Luxuslimousinen, die ab 1918 als »Maybach-Motorenbau GmbH« firmierte.
Seit 2002 werden von der neu gegründeten »Maybach-Motorenbau GmbH«
(Teilbereich der »DaimlerChrysler AG«) wieder Fahrzeuge der Marke Maybach hergestellt.