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Der 1626 angelegte Friedhof ist heute ein begehbares Kleinod für Kunst-, Stadt- und württembergische Landesgeschichte. Der Friedhof seht heute unter Denkmalschutz,
um 1880 fand die letzte Beisetzung statt.
Mehr als 1.600 Grabmale aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind noch erhalten, rund 200
von ihnen befinden sich auf dem jüdischen Friedhofsteil. Inzwischen nagt der »Zahn der Zeit«
an zahlreichen Grabmälern beträchtlich, viele Inschriften sind kaum noch lesbar.
Bereits mit 21 Jahren erlangte K. den Doktorgrad im Fach Medizin. Ein herzogliches Stipendium ermöglichte ihm anschließend eine längere Bildungsreise, die ihn in den Harz, das Erzgebirge,
nach Sachsen und nach Berlin führte.
Nach einem Lehrauftrag als Lehrer für Zoologie an der »Höheren Karlsschule«, die er selbst als
8-Jähriger besuchte hatte, erhielt K. 1792 seine erste Professur für Botanik und Chemie. 1796
folgte ein Ruf an die Universität Tübingen, wo er seinen Wirkungskreis stetig erweiterte, und
neben Chemie und Botanik, auch Pharmazie, Medizin, Vergleichende Anatomie und Physiologie lehrte.
Nach seiner Promotion 1804 zum Dr. jur., unternahm F. eine Studienreise durch Europa und
ließ sich ab 1807 als Notar in Stuttgart nieder. 1818 wurde er Justiziar an der Universität Tübingen.
24 Jahre lang wurde er für wechselnde Wahlkreise in den württembergischen Landtag gewählt.
1820 berief ihn König Wilhelm I. zum Stadtschultheiß Stuttgarts. Am 1. März 1822 erhielt er als
erster in der Reihe der Stuttgarter Stadtoberhäupter den Titel »Oberbürgermeister«.
Zu dieser Zeit zählte Stuttgart rund 20.000 Einwohner. In seine Amtszeit fielen wichtige Projekte,
wie der Baubeginn von Schloss Rosenstein (1822), der Bau des Kursaals in Cannstatt (1825),
der Bau des Wilhelmsplatzes (1827), die Eröffnung des Katharinenhospitals (1828) und die
Eröffnung der »Neuen Weinsteige« (1831) nach den Plänen von Gottlieb C. E. von Etzel.
1822 erhielt E. den Auftrag, die südlich gelegenen Gemeinden effizient an Stuttgart anzubinden. 1826-1831 entstanden die von ihm geplanten »Neuen Weinsteige« (eine breite Panoramastraße),
die die »Alten Weinsteige« ablösten, die aufgrund ihrer Steigung nur schwerlich zu überwinden waren. Auch heute noch gilt die Strasse als städtebauliche Pionierleistung.
1838 plante er den Bau der ersten Steinbrücke über den Neckar in Cannstatt (Wilhelmsbrücke,
rund 100 Jahre später wurde sie durch die heutige Stahlbrücke ersetzt).
Nach seiner theologischen Ausbildung am Tübinger Stift, unternahm er Studienreisen nach Berlin (1815, wo er zahlreiche Autoren kennenlernte, wie Friedrich Rückert, Rahel Varnhagen,
Friedrich de la Motte Fouqué), Paris (1827), Stockholm (1841), Wien (1845), Italien und in die Schweiz, außerdem unternahm er Wanderungen durch Schwaben, die Pfalz und das Rheintal.
S. förderte junge Autoren, wie Eduard Mörike, Ferdinand Freiligrath, Theodor Fontane. Die wenigsten seiner eigenen Dichtungen sind heute noch bekannt (meist historische Wendepunkte
oder tragische Ereignisse in Balladenform), während seine Nacherzählungen des antiken Mythenstoffs (»Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums«) für ein breites Publikum
ohne klassische Vorbildung als »Volksbuch der Deutschen« gelten.
H.s Märchen, Novellen und Romane stammen aus der Epoche zwischen Romantik und Frührealismus und unterlagen den strengen Zensurbestimmungen aus dem Jahr 1819
(Karlsbader Beschlüsse).
In rund zwei Jahren erschien H.s gesamtes schriftstellerisches Œuvre, insbesondere seine
drei Märchenalmanache. Schon während seiner Studienzeit widmete sich H. fieberhaft dem Schreiben.
In seinen Märchenbänden schildert H. mit großem Einfühlungsvermögen die orientalische Lebensweise, knüpft mit »Zwerg Nase« aber auch an die europäische Märchentradition an.
Vor allem seine Märchen und Sagen wurden in viele Sprachen übersetzt. »Kalif Storch«,
»Der kleine Muck« und »Das kalte Herz« wurden zu Märchenfiguren der Weltliteratur.
Anlässlich eines Besuchs Schillers in Stuttgart, schuf D. 1794 die erste Fassung einer
Schillerbüste (heute: Marmorfassung in der Landesbibliothek Weimar).
Heute zählt D.s Monumentalbüste des Dichters, die 1805 nach dem Tod des Dichters entstand
zu den Hauptwerken des deutschen Klassizismus (heute: Marmor und Abguss in der Staatsgalerie Stuttgart). Sie gilt als künstlerisch vollendet, geistig bedeutsam und von echtem Pathos erfüllt.
Neben seinem bildhauerischen Schaffen, fertigte D. zahlreiche Portraits im Auftrag der Höfe von Württemberg und Baden, Oldenburg und Petersburg. D. leitete die Stuttgarter Kunstschule und
beriet König Wilhelm I. bei der Entstehung des »Museums der bildenden Künste«.
Mäzen, Schriftsteller, Kaufmann, Hofbankdirektor, eignete sich auf Bildungsreisen mit gleichem Eifer sowohl Kunst- als auch Geschäftskenntnisse an
1834 wurde der jüdische Friedhof unmittelbar am städtischen Hoppenlaufriedhof angelegt und
bis 1873 belegt.
C. verlegte Friedrich Hölderlin, Johann P. Hebel, Heinrich von Kleist, Karl Immermann und betreute als Verleger das Gesamtwerk von Johann G. Herder, Friedrich W. J. Schelling, Johann H. Pestalozzi. Vor allem aber ging er als einziger Verleger Goethes und Schillers in die Geschichte ein.
Vom damals französischen Mainz ging K. 1807 nach Reims zu einer der ältesten Champagnerkellereien, dem 1793 gegründeten Haus »Veuve Clicquot-Ponsardin«.
Als Prokurist und Teilhaber des Unternehmens gelang es ihm schon bald neue Absatzmärkte
für die Champagnerkellerei zu öffnen, die sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befand.
1823 kaufte K. von seiner Schwester ein Landgut mit umfangreichem Weinbergbesitz. Seine
20-jährige Erfahrung in der Kunst der Schaumweinerzeugung, ließ ihn schon bald erste
Experimente unternehmen, die Weine seiner württembergischen Heimat zu »champagnisieren«.
Mit nur einem weiteren Teilhaber gründete K. 1826 in Esslingen die erste deutsche Sektkellerei
»G. C. Kessler & Co.«, die bis heute weitergeführt wird.